Eine Atem- und Gedankenübung

Erleben Sie immer wieder einmal Gedankenkreisen, Ein- oder Durchschlafschlafprobleme, Stress im Alltag oder von Zeit zu Zeit leicht depressive Verstimmungen?

Vielleicht kennen Sie es, am Abend, wenn der Tag zu Ende geht, kommen Sie von Ihren Gedanken nicht los. Oder Sie wollen einschlafen und es gelingt Ihnen nicht so einfach. Immer wieder schießen Ihnen zu einem Thema Gedanken in den Kopf, vielleicht immer wieder dieselben oder in leichter Färbung. Sie fühlen sich angestrengt oder müde und sind gleichzeitig innerlich unruhig.

Die Hintergründe dazu können sehr vielschichtig sein. Es kann durch allgemeinen Alltagsstress hervorgerufen werden oder manche Themen, die uns beschäftigen, haben einfach noch keine Zeit gefunden, fertig gedacht zu werden. Oder Sie sind mit einem Problem oder einer Aufgabe bereits seit einiger Zeit sehr beschäftigt. Überlegungen gehen hin und her, wie bei einem Zwiespalt. Verminderte Leistungsbereitschaft, depressive Verstimmungen, oder weitere belastende Gefühle können sich als Folge einstellen.

Hält dieser Zustand an oder entstehen über einen längeren Zeitraum Schlafschwierigkeiten, kann der Organismus sich nicht mehr richtig erholen. Wenn es anhaltend bleibt, kann sich dieser Zustand seelisch in uns festsetzen, was sich auf Dauer negativ auf unser Befinden, unsere Leistungsfähigkeit und unsere Gesundheit auswirkt.

Sie stellen fest, dass sich Ihr „Denken – Fühlen – Wollen“ nicht mehr im Einklang befindet und es Ihnen nicht so richtig gelingt, die darin schwingenden Dysbalancen wieder auszugleichen.

Hier stelle ich Ihnen eine einfache Übung vor, um einen Schritt in Richtung „besser“ kommen zu können. Diese Übung können Sie während des Tages, vor dem zu Bett gehen oder sogar mitten in der Nacht anwenden, wenn Sie z.B. immer wieder nachts aufwachen.

Die eigene Aufmerksamkeit mit der Atmung verbinden

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung – dem Einatmen und Ausatmen – langsam und ruhig. Mit jedem Atemzug, den Sie einatmen, folgt Ihre Aufmerksamkeit Ihrem Atemzug, wie sie spüren können, dass die Atemluft in ihren Körper gelangt und weiter in eine Gliedmaße (z.B. den Daumen) fließt bzw. geleitet wird. Dort lassen Sie den Atem und Ihre Aufmerksamkeit für eine kurze Zeit verweilen, versuchen die Gliedmaße zu spüren und atmen wieder (z.B. vom Daumen weg) über Lunge, Nase oder Mund aus und gehen dabei innerlich mit. Nehmen Sie dann ein nächstes Körperglied (z.B. Zeigefinder) und wiederholen diesen Vorgang. So wandern Sie mit jedem Atemzug durch Ihren Körper hindurch. Sie können z.B. alle Finger der rechten und linken Hand durchgehen, alle Zehen links und rechts, wie auch jede weitere einzelne Stelle Ihres Körpers. Wenn Sie es z.B. zum Einschlafen oder mitten in der Nacht ausprobieren und es gut geht, kann es passieren, dass Sie bereits mittendrin einschlafen oder wieder einschlafen. Tagsüber können sich bereits drei bis fünf Minuten positiv auf Ihr Gemüt auswirken. Wichtig dabei ist, dass Sie während der Übung Ihre Aufmerksamkeit und Konzentration mit Ihren Atemzügen verbunden bleibt.

Vorteil der Übung

Der Vorteil dieser Übung ist, dass Sie zur gleichen Zeit Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Atmung fokussieren, versuchen das Körperglied zu spüren und während diesem Vorgang keine anderen Gedanken gedacht werden. Die ruhige Atemweise wirkt entspannend auf unser vegetatives System. Ruhiges atmen suggeriert unserem Organismus und unserer Seele oder Psyche Sicherheit und Ruhe.

Wenn Sie diese Übung öfter bzw. regelmäßig praktizieren, stellt sich mit der Zeit immer leichter eine Entspannung ein. Die wohltuende Empfindung unterstützt Sie dabei, für eine gewisse Zeit einen mentalen Abstand von manchen Themen zu nehmen. Und das gibt uns wieder Energie. – Probieren Sie es einfach aus, es kann nur Vorteile bringen!

Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen, schreiben Sie mir diese gerne per Mail (Guido.Vogt@praxis-am-heugraben.de).